Morning Glory Bridge

Die Morning Glory Bridge ist das Ziel einer empfehlenswerten Wanderung durch den Grandstaff Canyon in der Nähe von Moab. Mit einer Spannweite von 74 Metern gehört der etwas versteckt am Ende eines Seitencanyons gelegene Sandsteinbogen zu den längsten der USA. Als einer der Protagonisten der für ihren Reichtum an Naturbögen berühmten Umgebung ist die die Morning Glory Bridge ein beliebtes Ziel und fraglos einer der Höhepunkte der Region.

Entsprechend stark frequentiert ist der ein wenig mehr als zwei Meilen lange Wanderweg, der vom Colorado River Scenic Byway zur Morning Glory Bridge führt. Vor allem während der Hauptreisezeit im Sommer ist der großzügig dimensionierte Parkplatz am Trailhead überfüllt, so dass sich der Aufbruch früh am Morgen empfiehlt, wenn überdies auch die Temperaturen noch angenehm sind.

Abgesehen von dem imposanten Ziel der Tour ist auch der Trail selbst ein Erlebnis. Die Route ist insgesamt 2,2 Meilen lang und zunächst einem Bachlauf durch den üppig bewachsenen Grandstaff Canyon. Der Weg quert den Bach mehrere Male, doch bekommt man bei normalem Wasserstand und etwas Obacht schwerlich nasse Füße.

Nach 1,2 Meilen gilt es sich links zu halten und dem Hauptcanyon mit seinen beeindruckend aufragenden Felswänden weiter zu folgen (nach rechts geht es zum Abyss Canyon und dem Echo Canyon, die jeweils blind enden). Nach einer weiteren halben Meile biegt man dann wiederum nach rechts in die Seitenschlucht ab, an deren Ende nach nochmals einer halben Meile die Morning Glory Bridge wartet. Wer auf den Verlauf des gut erkennbaren Pfades achtet, kann die Abbiegungen nicht verpassen und ist stets auf dem rechten Weg.

Die frische Umgebung direkt zu Füßen des Naturbogens ist wie geschaffen für eine Erholungspause. Aus der Felswand fließt kraftvoll Quellwasser, das mit der Präzision eines Werkzeugs einen Spalt in den roten Sandstein geschnitten hat, bevor es sich in einer Senke zu einem schönen Pool sammelt.

Mit der richtigen Ausrüstung kann man sich schließlich von der Morning Glory Bridge abseilen. Das ist hier im Gegensatz zum nahegelegenen Arches National Park ausdrücklich nicht verboten. Abenteuerlustige Besucher können sich der Hilfe eines fachkundigen Guides beienen. Touranbieter stehen in Moab bereit.

Streng genommen ist die Morning Glory Bridge gar keine Naturbrücke, sondern ein Arch, also ein Bogen. Die korrekte Bezeichnung wäre also Morning Glory Arch, die auch gelegentlich anzutreffen ist. Vermutlich aufgrund der großen Spannweite hat sich aber die Umschreibung als Brücke durchgesetzt.