Canyonlands

Canyonlands ist eine Klasse für sich. Die schiere Weite in Utahs größtem Nationalpark nimmt einem den Atem. Aus der unendlich wirkenden Ebene sind tiefe Canyons mit senkrecht abfallenden Klippen herausgeschnitten. Im Laufe der Erdgeschichte entstanden hier Formationen, die stets dem gleichen Muster zu folgen scheinen, aber doch immer wieder verschieden sind und unvergessliche Ein-, Aus- und Überblicke verschaffen.

Die Flüsse Colorado und Green River, die im Nationalpark zusammenfließen und maßgeblichen Anteil an der Erschaffung dieses unvergleichlichen Kunstwerks haben, unterteilen Canyonlands in drei einzigartige Bereiche, die als Island in the Sky, Needles District und The Maze bekannt sind. Island in the Sky ist am einfachsten erreichbar und der meistbesuchte Teil des Nationalparks. Mit seinen Tafelbergen und wie mit einem Meißel fein aus dem Gestein herausgearbeiteten Schluchten bieten sich hier beeindruckende Panoramen, die jedem Vergleich mit dem berühmten Grand Canyon ohne Weiteres standhalten.

Canyonlands
Atemberaubender Blick vom Grandview Point

Eine völlig andere Welt erwartet Besucher im Needles District. Wie aus einem überdimensionalen Nadelkissen ragen hier mächtige Felsnadeln in den blauen Himmel Utahs, die diesem Gebiet seinen Namen verleihen. Es ist eine Wunderwelt, durchzogen von zahlreichen Trails, auf denen man Zeugnisse prähistorischer Besiedlung ebenso erreicht wie Aussichtspunkte, auf denen man aus dem Staunen wiederum nicht herauskommt. Auch hier breitet sich die Weite des südöstlichen Utah in einer verschwenderischen Pracht aus.

Der westliche Bereich des Nationalparks präsentiert sich in seiner ursprünglichsten Form. Nur erreichbar über kilometerlange Dirt Roads und damit so gut wie abgeschnitten von der Außenwelt, erlebt man Utahs Canyon Country besonders authentisch und unverfälscht. Abseits der touristischen Massen findet man in The Maze die totale Abgeschiedenheit und damit in außergewöhnlichem Maß Gelegenheit zu innerer Einkehr.

Zum Nationalpark gehört mit dem Horseshoe Canyon noch ein weiteres Areal, das jedoch räumlich vom Hauptteil des Schutzgebiets abgetrennt ist. Horseshoe Canyon befindet sich nordwestlich von Canyonlands. Es beherbergt insbesondere an einer als The Great Gallery bekannten Felswand antike Felszeichnungen, die auf die Zeit zwischen 400 und 1100 datiert werden. Um das herausragende Zeugnis menschlicher Besiedlung dieser unwirtlichen Region zu erleben, muss man mehr als 200 Meter tief in den Canyon hinabwandern. Dies – wie auch die rund 50 Kilometer lange Anfahrt über unbefestigte Pisten – erfordert Zeit, Abenteuerlust und gute Kondition.

Ganz gleich, wohin es einen in Utahs größtem und gleichzeitig am wenigsten frequentierten Nationalpark verschlägt: Canyonlands ist einfach überwältigend.

Erlebnisse im Canyonlands National Park

 

Sonnenaufgang am Mesa Arch
Der Mesa Arch ist einer der malerischen Höhepunkte der Canyonlands. Dieser nach Osten zeigende eröffnet vor allem zum Sonnenaufgang ein prächtiges Panorama. Dann scheint der Steinbogen im Licht der aufgehenden Sonne von unten zu glühen. Das macht Mesa Arch zu einem der begehrtesten Fotomotive des Nationalparks.

Nervenkitzel auf der Shafer Canyon Road
Einen Adrenalinkick verspricht die Fahrt auf der Shafer Canyon Road. Die Straße ist unbefestigt und windet sich entlang steiler Felswände in engen Haarnadelkurven in die Schlucht des Shafer Canyon hinab. Zum Teil einspurig führt sie direkt am Abgrund in die Tiefe. Hier zu fahren verspricht Nervenkitzel pur.

Unendliche Weiten bestaunen
Die endlos scheinenden Weiten unter dem blauen Himmel Utahs lassen einen förmlich vor Ehrfurcht erstarren. Die vielen Aussichtspunkte im Island in the Sky sowie teilweise auch im Needles District bieten immer wieder Gelegenheit dazu und offenbaren Panoramen, an denen man sich kaum sattzusehen vermag.

Needles und Anticline Overlooks
Ein besonderes Erlebnis sind die Aussichtspunkte Needles Overlook und Anticline Overlook. Sie sind abgelegen und daher nur wenig frequentiert, bieten aber herrliche Panoramablicke über Island in the Sky. Zwar befinden sich die Aussichtspunkte außerhalb des Nationalparks, was den Panoramen aber nicht den geringsten Abbruch tut. Die Zufahrt zweigt in Höhe von Meilenmarker 93 von U.S. Highway 191 ab. Die Straße ist bis zum Needles Overlook asphaltiert, während das 16 Meilen (26 km) lange Teilstück bis zum Anticline Point geschottert ist.

Wanderung zwischen den Needles
Ein besonderes Erlebnis ist es, zwischen den markanten Felsnadeln des Needles Districts zu wandern. Imposante Ziele sind der so genannte Chesler Park, der Confluence Overlook und der mächtige Druid Arch. Angesichts von rund 60 Meilen Trails, die man nach Belieben individuell kombinieren kann, findet man garantiert schöne Fotomotive und Eindrücke.

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Canyonlands Info

 

Beste Zeit zum Besuchen
Canyonlands hat zu jeder Jahreszeit seine Reize. Um den ganzjährig geöffneten Nationalpark zu besuchen, empfehlen sich vor allem das Frühjahr und der Herbst. Ideal ist der Zeitraum von April bis Juni sowie von September bis Anfang November. Dann herrschen gewöhnlich angenehme Temperaturen. Zudem ist der Park weniger stark besucht. Auch wenn die Canyonlands nicht so große Massen sehen wie etwa der Arches Nationalpark, herrscht in der Hauptreisezeit im Sommer auch hier beachtlicher Andrang.

Juli und August bescheren der Region neben extrem hohen Temperaturen häufig kurze, intensive Unwetter.

Geradezu verwaist präsentiert sich der Nationalpark in der Winterzeit. Trotz kurzer Tage lohnt es sich dann, die Highlights zu erkunden. Vor allem wenn Schnee liegt, was bisweilen der Fall ist, ergibt sich eine schöne und ungewöhnliche Stimmung.

Anfahrt
Der Canyonlands National Park erstreckt sich westlich von Moab. Die Anfahrt zum Bereich Island in the Sky erfolgt über die Fernstraße US-191 und dessen Nebenstrecke State Route 313. Die Kreuzung befindet sich rund zehn Meilen (16 km) nördlich von Moab.

In den Needles District führt die malerische State Route 211, welche in Höhe des markanten Church Rock ebenfalls von Highway 191 abzweigt. Von Monticello bis zu der Abzweigung sind es 14 Meilen (22 km) und von Moab 40 Meilen (64 km). Von dort bis zu den Needles beträgt die Strecke dann nochmals rund 35 Meilen (56 km).

Zu den sehenswerten Aussichtspunkten Needles und Anticline Overlook gelangt man ebenfalls über US-191. Hier biegt man in Höhe von Mile Marker 93 nach Westen ab und folgt dem Straßenverlauf.

Übernachten
Die beste Wahl, um in der Nähe zu übernachten, ist das Moab. Die Stadt ist der touristische Hotspot im Südosten Utahs und bietet zahlreiche Hotels und andere Übernachtungsmöglichkeiten. Dem Needles District am nächsten gelegen ist Monticello mit einer Reihe weiterer Unterkünfte.

Tipps
1. Für die Canyonlands sollte man möglichst mindestens zwei Tage einplanen, und zwar einen für den Bereich Island in the Sky und einen weiteren für Needles.

2. Auf dem Weg nach oder von Island in the Sky nicht den Dead Horse Point auslassen. Der State Park liegt quasi auf dem Weg. Die dramatische Aussicht von dort ist das recht hohe Eintrittsgeld allemal wert.

3. Wer es sich zutraut, kann für die Strecke zwischen Moab und Island in the Sky die Potash Road und Shafer Canyon Road nutzen. Die Shafer Canyon Road bietet ein adrenalingeladenes Erlebnis, und die Potash Road entlang des Colorado River besticht mit malerischer Landschaft.

4. Die Aussichtspunkte Needles Overlook und Anticline Overlook sind einen Ausflug wert. Die Anfahrt ist recht lang und kostet dementsprechend Zeit. Jedoch erwartet einen ein einmaliges Panorama, das man mit kaum jemandem teilen muss. Nur wenige Besucher machen diesen Abstecher.

Canyonlands National Park Fakten

 

Gründung: 12. September 1964

Größe: 1.366 km²

Besucher: 734.000 (2019)

Eintritt: $ 30 pro Auto, $ 25 pro Motorrad, $ 15 für Einzelpersonen ohne Fahrzeug, gültig jeweils 7 Tage

Offizielle Website: www.nps.gov/cany

 

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