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Das Canyon Country umfasst den Südosten Utahs, der reich an Schluchten ist und einige der dramatischsten Landschaften der USA beherbergt. Das weite und zerklüftete Land ist vermutlich einer der besten Orte, um sich selbst zu reflektieren und zu erden. Die Region ist im Prinzip deckungsgleich mit dem San Juan County, der sich südlich und östlich des Colorado River erstreckt.
Mit Attraktionen wie dem Canyonlands Nationalpark oder dem Monument Valley befinden sich weltbekannte Naturwunder in diesem von den Elementen vielfältig gezeichneten Landstrich. Wie keine andere steht die Gegend als Symbol für grenzenlose Freiheit und unendliche Abenteuer. Und mit dem Arches Nationalpark grenzt einer der populärsten Nationalparks der USA direkt im Norden an das Canyon Country an. Grund genug, ihn zu diesem einzigartigen Stück Amerika hinzuzurechnen.
Mit den Schluchtenlabyrinthen des Glen Canyon oder malerischen Naturbrücken wie im Natural Bridges National Monument ist die Region mit weiteren atemberaubenden Features gesegnet. Wo immer man sich gerade aufhält, ein ungläubiges Staunen angesichts dieser dramatischen Kulissen ist ständiger Begleiter. Genauso wie die La Sal Mountains, die die Region weithin sichtbar überragen, aber von den meisten nicht näher beachtet werden. Dabei lohnt sich das durchaus, zum Beispiel bei einer Tour auf der Loop Road durch die Berge. Sie versprechen eine erfrischende Abkühlung, wenn die Sommerhitze die umgebende Canyonlandschaft förmlich glühen lässt.
Fast überall in dieser Gegend trifft man zudem auf Zeugnisse der reichen kulturvollen Vergangenheit. Seit Menschengedenken siedelten hier die Vorfahren indigener Stämme wie der Navajo oder der Ute, die bis heute im Canyon Country fest verwurzelt sind. In den wenigen Siedlungen der Region lässt sich mit den Menschen, die ihre Traditionen pflegen und leben, auf Tuchfühlung gehen.
Mit einer Fläche von 20.547 Quadratkilometern ist der San Juan County so groß wie Sachsen-Anhalt, wird aber nur von rund 15.000 Einwohnern besiedelt. Und auch die verteilen sich fast vollständig auf ein paar Ortschaften entlang der Hauptstraßen. Mehr als ein Drittel bevölkert allein die beiden wichtigsten Orte im Canyon Country. Die Kreisstadt Monticello zählt rund 2.000 Einwohner, und die größte Stadt des San Juan County Blanding ist knapp doppelt so groß. Leicht kann es da passieren, dass die Zahl der Besucher die der Einheimischen übersteigt.
Der Tourismus ist heute denn auch der bedeutendste Wirtschaftszweig im Südosten Utahs. Das war nicht immer so. In der Vergangenheit spielte die Gewinnung von Bodenschätzen eine enorme Rolle, allen voran der Abbau ergiebiger Vorkommen von Uranerz. Die Uranbergwerke im San Juan County zählten zu den bedeutendsten des ganzen Landes, darunter die Minen MiVida und Happy Jack. Der Happy Jack Mine im Fry Canyon ist es übrigens zu verdanken, dass es den Moki Dugway, heute eine beliebte Touristenattraktion, gibt. Die Urangewinnung gehört inzwischen der Vergangenheit an, und die Förderstätten wurden renaturiert. In der Region wird allerdings noch immer Öl gewonnen.
Besucher bekommen von alldem praktisch nichts mit, was angesichts der immensen Weite des Landes nicht verwundert. In jedem Fall findet man hier Freiraum ohne Ende. Vielerorts ist ein ungestörtes Naturerlebnis quasi garantiert, sogar in der Hauptsaison.