Arches

Arches Nationalpark ist ein absoluter Favorit unter den Nationalparks der USA. Mit 2.000 steinernen Bögen und Brücken aus Sandstein inmitten einer auch ansonsten vielgestaltigen Landschaft ist er einer der Höhepunkte jeder Reise durch den Südwesten des Landes. Der Park gehört zwar nicht mehr zum eigentlichen Canyon Country. Doch mit seiner dramatischen Topografie ist er mehr als würdig, dazugerechnet zu werden.

Das 310 Quadratkilometer große Wunderland ist zwar berühmt für seine vielen Steinbögen, allen voran der ikonische Delicate Arch, der sogar die einheimischen Nummernschilder ziert. Es hat aber mit Türmen, Zinnen und Hoodoos in den kuriosesten und bizarrsten Formen so viel mehr zu bieten, dass man Tage zubringen kann und doch immer wieder Neues entdeckt. Und als wäre das noch nicht spektakulär genug, bilden die schneebedeckten Berge der La Sal Mountains am östlichen Horizont eine Kulisse wie aus einem Bilderbuch.

Der Scenic Drive, der den Nationalpark erschließt, führt zu den bedeutendsten Attraktionen, die die Märchenwelt aus rotem Sandstein für ihre Besucher bereithält. Manche wie der Balanced Rock liegen direkt an der Parkstraße, andere sind über einen mehr oder weniger kurzen Wanderweg erreichbar. Wandern ist auch die mit Abstand beliebteste Aktivität im Arches Nationalpark. Der vermutlich populärste Trail führt zu dem weltbekannten Delicate Arch, der alltäglich zum Sonnenuntergang so gut besucht ist, dass er sich durchaus wie ein Popstar fühlen könnte. Kaum jemand, der sich nicht mit dem einmalig schönen Bogen in Form eines Selfies ablichtet.

Ein weiteres attraktives Wandergebiet ist am Ende des Scenic Drive mit Devils Garden erreicht. Das Gebiet voller merkwürdiger Formationen und Naturbögen wird von dem gleichnamigen Trail erschlossen. Er führt unter anderem zum stattlichen Landscape Arch, dem größten Bogen des Parks und fünftgrößten der Welt. Mit seinen 93 Metern Spannweite wirkt er ebenso majestätisch wie zerbrechlich.

Neben Wanderungen sind Mountainbiking und Camping beliebt. Mit einem Permit des Parks darf man auch mehrtägig durch das Hinterland touren und klettern, wobei letzteres nur in speziell ausgewiesenen Bereichen zulässig ist. Ebenfalls ein Permit benötigt man für die Erkundung des streng geschützten Fiery Furnace. Dies ist ein Areal aus engen Canyons und unzähligen Sandsteinfinnen sowie anderen Formationen etwa in der Mitte des Parks. Nimmt man an einer rangergeführten Exkursion teil, wird kein Permit benötigt.

Die schlechte Nachricht ist, dass der Nationalpark so populär ist, dass er in der Hauptsaison zwischen April und Oktober regelmäßig wegen Überfüllung vorübergehend schließen musste. Im Jahr 2022 wurde deshalb ein neues Reservierungssystem eingeführt, das den Besucherstrom besser steuern soll. Es erschwert den Besuch des Parks aber auch.

Erlebnisse im Arches National Park

 

Scenic Drive
Der Scenic Drive ist die Erschließungsstraße, die vom Besucherzentrum am Eingang bis ins Herz des Nationalparks verläuft. Sie ist knapp 20 Meilen (32 km) lang und bindet die Hauptattraktionen an. Schon die Fahrt durch die wunderschöne Wüstenlandschaft ist für sich ein Erlebnis, das durch die Vorfreude auf alle die Höhepunkte, die im Verlauf der Strecke warten, nochmals gesteigert wird.

Wanderung durch die Park Avenue
Die Park Avenue ist eines der ersten Highlights entlang des Scenic Drive. Ist der Blick von der Straße durch die breite Schlucht mit den steil aufragenden Felswänden vom Overlook unweit des Parkplatzes beeindruckend, lohnt sich eine Wanderung durch die Park Avenue umso mehr. Die Wegstrecke durch den Canyon bis zur Formation der Courthouse Towers und zurück beträgt etwa zwei Meilen (3,2 km).

Balanced Rock umrunden
Eines der Top-Features im Park ist der Balanced Rock, an dem jeder vorbeikommt. Unmittelbar am Scenic Drive gelegen, kann man den tonnenschweren Felsbrocken, der auf einem steinernen Schaft zu balancieren scheint, gar nicht verfehlen. Doch der Schein trügt. Was aussieht wie eine den Gesetzen der Physik widerstrebende Laune der Natur, ist in Wahrheit fest miteinander verbunden. Die immer fortwährende Erosion wird eines Tages dazu führen, dass der obere Teil zu Boden fällt. Bevor es soweit ist, sollte man die Gelegenheit nutzen und den Balanced Rock von allen Seiten begutachten. Ein kurzer Trail von einem halben Kilometer Länge umrundet dieses erstaunliche Gebilde.

North und South Windows sowie Turret Arch bestaunen
Die beiden mächtigen Sandsteinbögen North Window und South Window gehören zu den meist besuchten Attraktionen des Nationalparks. Sie sind über einen nicht allzu langen Trail zu erreichen und lassen sich gut mit dem benachbarten Turret Arch verbinden. Letzterer ist über einen kurzen Umweg an den Windows Loop angebunden. Der Rundweg ist insgesamt etwa eine Meile (1,6 km) lang und leicht zu bewältigen.

Double Arch fotografieren
Unweit der Windows lädt mit dem Double Arch einer der beeindruckendsten Naturbögen des Parks dazu ein, fotografiert zu werden. Der Doppelbogen bietet aus verschiedenen Perspektiven ansprechende Motive. Der größere Bogen ist mit 45 Metern zugleich der höchste des Nationalparks. Nach einer Wanderung von einer halben Meile (0,8 km) ist Double Arch zudem leicht und schnell erreicht.

Garden of Eden genießen
An der Zufahrtsstraße zu und von den Windows passiert man den Garden of Eden. Hier lohnt es sich, einen Stopp einzulegen und innezuhalten. Das Panorama von hier über den südöstlichen Teil des Parks hinüber zu den La Sal Mountains ist umwerfend.

Wanderung auf dem Devils Garden Trail
Der mit knapp acht Meilen bzw. 12,7 Kilometern längste Wanderweg im Arches Nationalpark ist zugleich einer der schönsten. Er führt zu insgesamt acht Naturbögen, darunter dem beeindruckenden Landscape Arch. Darüber hinaus beeindruckt der Pfad mit wunderschönen Panoramen. So fällt der Blick über teils bizarr geformte Sandsteinfinnen, die sehr an jene im Needles District des Canyonlands Nationalparks erinnern. Die vollständige Wanderung einschließlich kurzer Zweigstrecken zu weiteren Bögen wie den Tunnel, Navajo oder Partition Arches ist allerdings anstrengend. Sie beinhaltet den weitgehend naturbelassenen Primitive Trail, der nur von geübten Wanderern in Angriff genommen werden sollte.

Fiery Furnace erkunden
Ein Labyrinth aus kleinen Canyons zwischen mächtigen Sandsteinfinnen befindet sich mit Fiery Furnace im Herzen des Nationalparks. Zwar gibt es dort keine Bögen (ein paar schon, aber nicht die spektakulären, für die Park berühmt ist), dafür sind die steinernen Formationen mindestens ebenso spektakulär und die Pflanzenwelt extrem empfindlich. Besuchen darf man diesen „Glutofen“ daher auch nur im Rahmen einer rangergeführten Tour oder mit einem Permit.

Sonnenuntergang am Delicate Arch erleben
Ein einmaliges Erlebnis und wahrscheinlich krönender Höhepunkt eines Tages in diesem einzigartigen Nationalpark ist der Sonnenuntergang am Delicate Arch. Die Wanderung zu dem Symbol des Staates Utah ist recht anstrengend, da der Trail auf dem Hinweg überwiegend bergauf und über blanken Fels verläuft. Doch die gut drei Meilen (fünf Kilometer) lange Tour wird mit einem unvergleichlichen Naturschauspiel belohnt. Während sich der Himmel allmählich verdunkelt, leuchtet der von der untergehenden Sonne angestrahlte Delicate Arch in einem brillanten Orange.

Delicate Arch

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Arches National Park Info

 

Beste Zeit zum Besuchen
Der Nationalpark ist ganzjährig geöffnet. Die besten Zeiten zum Besuchen sind Frühjahr und Herbst. Ideal sind die Monate April und Mai sowie Oktober und November. Dann herrschen optimale Temperaturen, und der Park ist nicht ganz so überlaufen wie in der Ferienzeit im Sommer.

Die Sommermonate bringen überdies tagsüber teilweise extreme Hitze mit sich. Wer in dieser Zeit Arches entdecken möchte, sollte entsprechende Verhaltensregeln wie ausreichend Flüssigkeit oder das Meiden der Mittagshitze für längere Wanderungen berücksichtigen. Außerdem sorgt der Sommermonsun im Südwesten der USA in den Sommermonaten für kurze und kräftige Unwetter, mit denen nachmittags zu rechnen ist.

Vergleichsweise ruhig geht es dagegen in den Wintermonaten zu. Dann ist es allerdings auch recht kalt. Im Januar erreichen die Tagestemperaturen häufig kaum mehr als den Gefrierpunkt, und nachts herrscht teils strenger Frost. Mitunter fällt etwas Schnee, der die Formationen des Parks dann aber in ein recht ungewohntes Kleid hüllt.

Anfahrt
Arches befindet sich im Südosten Utahs. Die Anfahrt erfolgt über die Fernstraße US-191. Die Zufahrtsstraße (Park Entrance Road) zweigt nördlich der Stadt Moab vom Highway ab. Sie führt zunächst parallel zur Hauptstraße zum Parkeingang und dem dortigen Visitor Center und windet sich von da an als Scenic Drive in den Nationalpark.

Übernachten
Innerhalb des Nationalparks gibt es mit dem Devils Garden Campground nur einen Campingplatz, der noch dazu sehr begehrt und somit häufig frühzeitig ausgebucht ist.

Die beste Wahl, um in der Nähe zu übernachten, ist das Städtchen Moab. Nur drei Meilen bzw. fünf Kilometer südlich des Parks gelegen, ist die Stadt auf jede Menge Besucher eingestellt. Touristen finden hier zahlreiche Hotels und andere Unterkünfte aller Preisklassen, Restaurants und Tankstellen. In diversen Läden erhält man zudem neben Souvenirs alles, was man für ein Outdoor-Abenteuer benötigt.

Tipps
1. Frühaufsteher sind klar im Vorteil: Am besten trifft man zeitig am Morgen ein. Dann hat man nicht nur mehr vom Tag, sondern schwimmt nicht in der großen Welle von Besuchern mit, die ab acht Uhr in den Nationalpark hineinschwappt. Der größte Andrang herrscht üblicherweise von 9 bis 14 Uhr.

2. Möchte man wandern (was wärmstens zu empfehlen ist), ist gutes und trittsicheres Schuhwerk Pflicht, da die Trails teils sandig sind, aber auch über blanken Fels oder Geröll führen. Ausreichend Trinken, Snacks und Sonnenschutz sollten als Mindestausstattung ebenfalls dabeisein.

3. Nicht vergessen: Das Kleinod Fiery Furnace ist besonderes Gebiet, das nicht ohne Weiteres betreten werden darf. Zugang auf eigene Faust ist nur mit Permit gestattet, das man nach einer vorherigen Unterweisung erhält, oder im Rahmen einer von einem Ranger begleiteten Exkursion.

Arches National Park Fakten

 

Gründung: 12. November 1971 (zuvor bereits seit 12. April 1929 National Monument)

Größe: 310 km² (entspricht etwa der Fläche der Stadt München)

Besucher: 1,66 Millionen (2019)

Eintritt: $ 30 pro Auto, $ 25 pro Motorrad, $ 15 für Einzelpersonen ohne Fahrzeug, gültig jeweils 7 Tage

Offizielle Website: www.nps.gov/arch

 

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